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Kapitel 9: Die erste Jagt

  Kapitel 9: Die erste Jagt

  Wir schleichen uns durch das Unterholz des kleinen W?ldchens, dass wir vorhin auf der Karte ausgemacht haben. Wir bemühen uns so wenig Ger?usche zu machen wie m?glich. Lautlos ist ohne Magie in diesem Unterholz kaum m?glich. Aber so ist das als J?ger. Wir müssen unsere Beute jagen, das hei?t sie aufspüren, ohne dass sie uns bemerkt.

  Lesren flucht leise, als er mit seinem Fu? gegen einen verstecken Stein st??t. Talia ist wenige Meter vor uns, um die Gegend auszukundschaften. Sie dreht sich um und starrt Lesren ermahnend an.

  Wir haben die Spuren analysiert und Talia ist zu dem Schluss gekommen, dass es sich sehr wahrscheinlich um einen Aqualad handelt, ein Monster mit einem sehr gutem Geh?r. Ein solches Monster hatten wir in unserer Ausbildung noch nicht. Da es sehr selten ist und sich nur bei Menschen zeigt, wenn es nicht anders geht. Es gibt also kaum Gründe diese Tiere zu jagen, denn sie sorgen für ein Gleichgewicht im ?kosystem, ein J?ger, der die Best?nde anderer Monster regelt, die Menschen eher gef?hrlich werden, wie Florimare oder Hippogreifen.

  Bevor wir aufgebrochen sind, hat uns Talia über die F?higkeiten und das Aussehen eines Aqualads informiert. Es ist ein fleischfressendes Monster mit gefleckten Fell und das Wasser in der Umgebung für seine Zwecke manipulieren kann. Das Fell ist schwarz, aber die Flecken erstrahlen in den verschiedensten Blau- und Graut?nen. Sie k?nnen gut schwimmen und leben in wasser- nahen Gebieten. Sie jagen bei Nacht und erblicken alles mit ihrer guten Nachtsicht.

  Wir müssen uns also anpirschen und den ersten Angriff als überraschung nutzen. Dann sind wir im Vorteil und müssen es nur noch besiegen. Ich schaue mich wieder unsicher um. Meine Nerven sind kurz vorm Zerrei?en. Von überall erwarte ich den ersten Angriff. An diese Nervliche Anspannung habe ich mich noch nicht gew?hnt. Die Frage bleibt doch immer. Wer ist J?ger und wer ist die Beute. Ich h?re das Surren der Insekten, das Rauschen der Bl?tter und das Knarzen der B?ume, die sich im Winde wiegen.

  Lunor quiekt pl?tzlich und ich schaue erschreckt zu ihm. Hat es uns schon entdeckt?

  Auelia beruhigt uns alle und flüstert: "Alles gut. Es sind nur Knochen und Hinterlassenschaften in die Lunor getreten ist."

  Eigentlich k?nnte es ganz witzig sein, doch da wir immer noch auf der Jagd sind, st?hne ich und gehe weiter. Eine wahre Zerrei?probe.

  Talia bleibt stehen und wartet bis wir zu ihr aufgeschlossen haben. Sie deutet mit dem Finger auf einen gro?en Baum. "Da oben sitzt es und verspeist eine Ziege des Dorfes. Macht euch bereit. Wir beginnen auf drei!"

  Schnell nehme ich meinen Bogen zur Hand und w?hle einen besonderen Pfeil mit einem sehr schmalen Kopf. Ich will durch die Rippen das Herz treffen. Schwierig, aber nicht unm?glich. Ich hocke mich hin und ziele. Lunor murmelt eine Zauberformel und auch Lesren hat seinen Bogen in der Hand. Auelia h?lt ihren Speer bereit.

  Talia schleicht einen Schritt zur Seite, damit wir einen freien Blick haben. "Ihr schafft das und ich werde euch retten, falls etwas schiefgeht", sagt sie.

  Lesren übernimmt das Kommando und z?hlt von drei herunter. Synchron heben wir beide die B?gen. Mein Pfeil ist auf meine Ziel ausgerichtet. Ich spanne die Sehne und verharre kurz und entspanne sie wieder. Ich will in einer Bewegung den Pfeil fliegen lassen.

  Bei zwei hebt der Aqualad seinen Kopf und schaut sich um. Lesren h?rt auf zu z?hlen und ruft: "Jetzt!"

  Ich ziehe und lasse den Pfeil los. Das leise Surren durchbricht die Stille der Nacht, gefolgt von einem Jaulen, das mir die Trommelfelder fast platzen. Unsere beiden Pfeile treffen, aber bleiben an den Rippen h?ngen, da das Monster nicht tot vom Baum f?llt. Ich muss also noch üben. Wie kann ich auch auf der ersten Jagd gleich Perfektion erwarten.

  Frustriert lege ich einen weiteren Pfeil an, w?hrend Lesren seinen Bogen fallen l?sst und zu seinem Schild wechselt. Lunor hebt die Hand schie?t einige kleine Eisgeschosse ab. Sein Stab glüht in einem seichten graublau.

  Die Splitter bohren sich in den gesamten K?rper des Aqualads. Ein weiteres schmerzvolles Brüllen erschallt in der Nacht. Da ich schon den n?chsten Pfeil an der Sehne habe und versuche, den sich nun bewegenden Aqualad zu treffen.

  Das Monster klettert geschickt durch die Baumkrone und springt auf den Boden. W?hrenddessen bilden sich Wasserblasen überall auf dem Boden und fliegen dann zum Aqualad. Dort bündeln sie sich und werden zu langen Greifarmen. Mit diesen versucht er uns zu erwischen. Die Arme schlagen um uns herum ein. Auelia und Lesren haben alle Mühe, diese abzuwehren.

  Ich vertraue den beiden und ziele erneut auf die sich nun rasant n?hernde Bestie. Sein Kopf verhindert einen sauberen Schuss auf den Brustkorb, also schie?e ich auf eines der Augen. Ich sehe, wie der Pfeil mein gew?hltes Ziel erwischt und sich tief in das Auge und den Kopf bohrt.

  Das Wasser des Aqualads f?llt zu Boden. Auelia springt nach vorn und k?pft das Monster mit einem sauberen Hieb. Das wars. Ersch?pft fallen wir zu Boden. Wir haben es geschafft, das war unsere erste Mission! Lesren springt in die Luft und brüllt seinen Triumph in die Welt hinaus. Auelia und Lunor schlie?en sich ihm an. Auch ich folge schlie?lich und freue mich mit.

  "Ich bin stolz auf euch. Ich wusste, dass ihr das schafft!", sagt Talia.

  Sie l?sst uns feiern, auch wenn es ein ?u?ert unprofessionelles verhalten ist. Schlie?lich kriegen wir uns wieder ein und ich begutachte unsere Beute. Das Fell des Monster ist durch die Eisplitter etwas ramponiert, aber in einem akzeptablem Zustand. Es ist bestimmt wertvoll, eben weil die Kreatur so selten ist.

  Ich ziehe meine beiden und Lesrens Pfeil aus den Wunden. Sein Pfeil ist nicht mehr zu retten, aber meine beiden kann ich noch mal verwenden. Ich atme auf. Es dauert seine Munition selbst zu bauen. Da kann man sich auch darüber freuen diese beiden nicht sofort ersetzen zu müssen.

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  Ein Rascheln rei?t mich aus meinen Gedanken. Ich bin schon wieder abgedriftet und habe nicht aufgepasst. Verdammt

  ?Lass ihr euch auch endlich blicken?“, fragt Talia.

  Drei Fackeln erhellen unsere Umgebung und eine Handvoll gestalten kommen auf uns zu, angeführt vom Sohn des Vorstehers. Wie hie? er noch gleich? Stimmt, er hat seinen Namen nicht genannt.

  ?Seht die vielen Leichen!“, ruft er. Seine Begleiter lachen. ?Die Waldl?uferin hat eine Gruppe Kinder in ihr verderben gestürzt. Sie wurden alle von dieser schrecklichen Bestie erledigt, aber keine Sorge: Ich habe mich pers?nlich um diese gekümmert. Seht hier meine Beute! So wird es morgen im Dorf hei?en und danach tragen wir diese Nachricht hinaus in die Welt. Mein glorreicher Aufstieg zum Helden.“

  ?Was laberst du?“, fragt Auelia und schaut ihn verwirrt an. Wir stimmen ihr zu, aber ich erstarre, als ich bemerke, die Gruppe ihre Waffen ziehen. Jeder führt ein Schwert mit sich. Danach verteilen sie sich und umzingeln uns. Es sind sieben M?nner, wahrscheinlich seine Befürworter oder Abenteurer, die sich auf seine Seite geschlagen haben.

  ?Ich will meine Ehre wiederherstellen“, brüllt er wütend, ?Diese Kreatur hat mir alles genommen, was ich noch besessen habe. Ich geh?re zwar zum Adel, wurde aber nach hier drau?en verdammt. Und jetzt kommt ihr daher und klaut mir noch mein letztes bisschen Ruhm. Alles nur weil ich mich am Hof meines Vaters falsch benommen haben soll. So hat er mich zu meinem Onkel gesandt, damit er mir Vernunft einbl?uen kann.“

  Er schwingt seine Klinge in die Luft und danach gegen die Büsche in seiner N?he. Mit jedem Hieb scheint er sich wieder mehr zu fassen und seine Aufgestaute Wut zu unterdrücken. Doch dafür muss er die Sch?nheit der Busche in seiner N?he beschneiden.

  ?Selbst schuld. Wer dummes tut muss es wieder ausbaden. Scheinbar hat euer Vater eine gute Wahl getroffen zu haben.“, sagt Auelia. Ihr Hitzkopf dreht wieder frei. Es scheint sich eine hitzige Debatte anzubahnen.

  Aber Talia unterbricht die Antwort des Mannes: ?Wir k?nnen nicht für eure Situation und haben nur unsere Arbeit getan. Wir werden gerne noch heute abreisen. Ich warne euch nur einmal. Haltet uns nicht auf, denn das k?nnt ihr nicht.“

  Selbst ich wei?, dass der letzte Satz zu viel war. Selbst ihm schein der Fackel l?uft seine Gesicht noch r?ter an als ohne hin schon. Er gibt sich auch keine Mühe mehr seine Wut zu verbergen.

  ?Ich verliere nicht gegen einen Haufen Kindern!“, brüllt er, ?Los beenden wir es jetzt und hier. Auf…Würg“

  ?Noch jemand?“, fragt Talia. Ein dumpfer Knall untermalt ihre Frage. Das Ger?usch stammt von dem Mann, der mit einem Gesicht voran im Dreck gelandet ist. Ein Messer liegt in Talias Hand. Keiner der anderen Gestalten bewegt sich.

  ?Dachte ich es mir doch. Kommt Kinder wir gehen. Und ihr zwei!“, sagt sie und deutet auf die M?nner ohne Fackel, ?Ihr tragt unsere Beute für uns, und zwar eine bisschen Pl?tzlich!“

  Sie schickt uns mit einer Bewegung ihrer Hand voraus und kommt nach. Ich durchbreche den Kreis der M?nner zuerst. Mein Herz schl?gt so schnell, dass es mir wohl gleich aus der Brust fliegt. Sie k?nnten uns jederzeit angreifen, aber machen keine einzige Bewegung.

  Talia dreht sich zu den beiden angesprochenen um und brüllt: ?Na wirst bald?!“

  Sofort eilen die beiden los, heben den Aqualad auf ihre Schultern und trotten uns hinterher. Es dauert eine geschlagene halbe Stunde, bis wir wieder am Fluss sind und übersetzen k?nnen. Danach laufen wir die Hauptstra?e entlang auf eine Geb?ude in der Mitte des Dorfes zu.

  Heute Nacht ist viel auf den Stra?en los. Scheinbar sollen die Bewohner etwas vorbereiten. Auf dem Platz vor dem Haus werden Tische und B?nke aufgestellt und eine zentrale Kochstation errichtet.

  Als die Bewohner uns mit der Beute sehen, beginnen sie zu Jubeln. Dieses Monster muss wohl allen zu schaffen gemacht haben, da sie jetzt ein Fest veranstalten wollen. Der Dorfvorsteher steht mitten auf dem Platz und dirigiert die Vorbereitungen.

  Als der Jubel beginnt blickt er auf. Begeistert kommt er auf uns zu. ?Vielen Dank, dass sie uns dieses Monster für uns besiegten. Wir k?nnen wir ihnen das jemals danken.“, fragt er.

  ?Erziehen sie ihren Ziehsohn besser. Ich werde ihm beim Bund melden, wegen Behinderung und Bedrohung unserer Arbeit“, antwortet Talia.

  ?Was ist geschehen und wo ist er?“, fragt der alte Mann verwundert.

  ?Er liegt mit dem Gesicht bewusstlos im Dreck. Wenn sie wissen wollen was geschehen ist, fragen sie die beiden hier. Ihr werdet doch sicher die Wahrheit berichten, oder?“

  Die Angesprochenen nicken ohne zu Z?gern.

  ?Wir reisen ab. Ich wünsche ihnen und dem Dorf alles gute und hier noch eine kleine Spende für euer Fest und den Wiederaufbau.“ Sie zieht eine goldene Münze hervor. Dann macht sie auf dem Absatz kehr und wir folgen.

  Ohne zu reden, steigen wir in unser Gef?hrt ein und unsere Kristaphine bringen uns weit weg von diesem Ort. Als wir den Fluss zum vierten Mal heute überquerten und der Stra?e Richtung Basis folgen, sehe ich wie die Gruppe M?nner unseren Angreifer auf das Flos tr?gt und ihn nach Hause bringt.

  Noch will keiner von uns darüber reden, zu geschockt sind wir. In mir ist ein Chaos, welches ich sortieren muss. Wer hat recht und warum? Aber am Ende ist es für mich voll und ganz klar. Dieser Typ hat falsch gehandelt und das macht mich Wütend.

  Ist es nur Wut oder ist da noch mehr? Aristokraten sind zum Kotzen. Eine elit?re Gesellschaft und wer Fehler macht wird einfach an einen anderen Posten gesetzt und macht dort weiter. Sie streben nach Macht. Dabei sind sie bereit über Leichen zu gehen.

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