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Kapitel 8: Das Dorf Eislungen

  Kapitel 8: Das Dorf Eislungen

  Keiner sprach mehr über den Zwischenfall. Und sp?t am Abend ging ich dann auch irgendwann ins Bett. Ich hatte eine unruhige Nacht. Albtr?ume lie?en mich immer wieder schwei?gebadet aufschrecken. Der Pfeil, der mich fast erwischte, der mir fast mein Leben nahm. In meinen Tr?umen aber endetet es immer gleich. Der Pfeil traf mich direkt. Danach Schwarz und ich schreckte hoch. Was hatte der Junge noch gleich gesagt? Er h?tte das trainiert.

  Wir jagen doch das B?se und nicht uns gegenseitig. Die Jagt auf Tiere ist zum überleben notwendig. Auch die Jagt auf Monster ist zum überleben wichtig. Wir müssen die schützen, die es selbst nicht k?nnen. Gedanken und Fragen bleiben, aber die Müdigkeit zieht mich irgendwann wieder ins Land der Tr?ume. Ich wollte nicht, aber mein Geist war einfach am Ende und so h?rten die Tr?umen schlie?lich ganz auf.

  Am n?chsten Morgen beim Frühstück bekommen wir unseren ersten Auftrag in Form von Briefen. Die Hand aus dem bunten magischen Portal bringt ihn zu uns. Diesmal landet er auf der K?seplatte.

  Auelia schnappt ihn sich, bevor ich auch nur einen Finger rühren kann. "Im Dorf Eislungen gibt es ein Problem mit aggressiven Wildtieren", sagt sie.

  "Ist das weit weg?", brumme ich. Die schlechte Nacht steckt mir noch immer in den Knochen.

  Lesren springt auf und streckt seine Gabel zum Himmel. "Ist doch egal, wir kommen und retten euch liebe Dorfbewohner", ruft er.

  Ich schmunzele leicht. Egal wie schlecht es mir geht, es wird schnell besser. Lesren kann einfach gute Witze mach und schafft es immer wieder die Situation aufzulockern.

  "Einen Tagesritt Richtung Norden", sagt Lunor.

  Wir schauen ihn an.

  "Was? Ich habe die Karten studiert und ich kann sie mir sehr gut merken."

  Die Tür quietscht. Ich mache mir nicht einmal die Mühe aufzuschauen. "Na, seid ihr aufgeregt?", fragt Talia. Sie kommt mit einem Tablett dampfender Spiegeleier herein.

  Wir teilen diese sofort auf und nach einer weiteren Minute ist nichts mehr von den Eiern übrig. Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg. Die Sachen sind schnell in der Kutsche verladen und wir fahren los. Auf nach Eislungen!

  Unsere Kristaphine laufen mit voller Geschwindigkeit. Der Wagen wackelt über die Schlagl?cher im Boden. Eislungen ist ein abgelegenes Fleckchen Erde. Fernab aller wichtigen Handelsstra?en und der Gro?st?dte. Hier ist auch nur eine kleine Abenteurergilde mit wenigen Mitgliedern.

  Am sp?ten Nachmittag treffen wir auf den gro?en Fluss. Das Dorf ist genau in der Mitte eines breiten Flusses auf einer Insel. Ein einsamer Leuchtturm warnt die Schiffe, wenn sie hier fahren, was ?u?ert selten geschieht. Der Turm hat aber noch eine weitere Funktion. Von hier l?sst sich die Gegend gut beobachten.

  Wir fahren mit dem Wagen auf das Flo?, welches bereitsteht, um G?ste und Reisende in das Dorf zu bringen. Der F?hrmann setzt uns über und Talia bezahlt. Dieser bot uns einen Preisnachlas an, aber Talia zahlte trotzdem den vollen Preis, sogar noch mit Trinkgeld. Sie lenkt unseren Wagen danach vom Flo? auf das Dorf zu.

  ?Warum hast du so viel gezahlt?“, fragt Lesren.

  ?Dieser Mann hat kaum Einkommen. Die Leute hier füttern ihn mit durch, da sie seine Arbeit brauchen, aber er ist eine st?ndige Ausgabe. Um die Wirtschaft also anzukurbeln und neues Geld in Umlauf zu bringen gibt es zwei gute Orte: Diesen Mann hier oder das Wirtshaus. So helfen wir gleich doppelt.“

  ?Aber woher bekommen wir unser Geld?“, fragt Lesren.

  ?Wir werden vom K?nigshaus finanziert. Jedes Team hat ein w?chentliches Budget, das es ausgeben kann. Ich habe es noch nie geschafft es voll aufzubrauchen. Wir haben ja nicht hohe laufende Kosten. Unsere Basen werden von den Herzogtümern gestellt und finanziert. Daher müssen wir nur für Verpflegung, unsere Reiseausrüstung, Tiere und unsere Waffen aufkommen, die wir aber auch immer wieder mal gestellt bekommen. Also habe ich angefangen Geld in Form von Spenden in schw?chere Regionen zu investieren. Daher k?nnen sich die D?rfer weiter entwickeln.“

  ?Wie viel Geld haben wir denn?“, fragt Lunor

  ?Zehn Drakonis.“, antwortet Talia.

  ?Wow, das ist viel.“, staunt Lesren, ?Meine Familie braucht im Schnitt ein Drakonis im Monat.“

  ?Eben, warum dann es nicht sinnvoll nutzen.“, mein Talia.

  Die vier vertiefen ihr Gespr?ch, ich aber schaue mich um. Ich bin ja bis vor kurzen gar nicht rausgekommen. Daher will ich diese Reise voll und ganz genie?en.

  Die meisten B?ume haben keine Bl?tter, sondern Nadeln. In meiner Heimat sind es Mischw?lder aber schon hier kann man den Einfluss des kalten Nordwindes spüren.

  Wir fahren die Hauptstra?e entlang. Das Dorf selbst besteht aus etwa zwanzig bis drei?ig Familien. Sie haben ihre H?user und wertvollen Gegenst?nde auf der Insel. Ihre Felder und Weiden befinden sich auf der anderen Seite am Ufer des Flusses.

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  Das Dorf ist sch?n gebaut: ordentliche Steinstra?en, gerade H?user aus Holz und Stein und bemalte Fassaden. Hohe Laternen beleuchten den Weg.

  Doch scheint das alles nur Fassade zu sein, denn die Kleidung der Bewohner spricht etwas gegen die Sch?nheit des Dorfes. Die meisten haben einfache Kleidung aus Wolle und dazu ist es noch relativ schlechte Qualit?t. Ich habe früher, als ich angefangen habe das Werk meiner Eltern zu erleben, ebenfalls solche Kleidung herzustellen. Es funktionier und h?lt warm, aber sch?n ist etwas anderes. Au?erdem wurde die Kleidung sehr h?ufig repariert.

  Mein Vater fertig bessere Waren und das zu einem ziemlich niedrigen Preis. Ich muss ihm das Mal Schreiben oder zuhause vorbei komme. Wir k?nnten die Ware als Waldl?uferbund kaufen und hierher liefern. Oder? Das muss ich mal Talia fragen.

  Als wir dann vor dem einzigen zweist?ckigen Haus ankommen, steigen wir aus. Es ist das Gasthaus. Wir werden drinnen schon erwartet. Obwohl es so sp?t am Abend ist, ist kaum jemand hier.

  Einzig drei M?nner warten an einem gro?en Tisch. Acht Schüsseln und Krüge mit Getr?nken stehen bereit. Wir gehen sie zu.

  ?Guten Abend“, begrü?t Talia die drei, ?Ich bin Talia vom Bund der Waldl?ufer. Wir sind hier mit dem Grafen von Eislungen verabredet.“

  ?Der bin ich.“, der Mann in der Mitte meldet sich zu Wort. Sein Alter ist im anzusehen, aber auch die Erfahrung, die mit seinen Jahren einhergeht. Es sitzt selbstbewusst da und erwartet uns in absoluter Neutralit?t. ?Bei mir ist mein Sohn und mein langj?hriger Berater.“ Er deutet auf die beiden Gespalten neben sich. Beide nicken uns zu. Der Berater beh?lt seine Rolle ist ebenfalls absolut neutral, wie sein Herr, dem er dient. Sein Sohn aber zeigt eine Spur von Abscheu uns gegenüber.

  ?Setzen sie sich“, sagt der Berater und winkt eine Bedienung herüber, ?Bitte servieren sie doch das Essen.

  Dankbar nehmen wir die Einladung an. Wir genie?en den Wunderbaren Eintopf, w?hrend der Vorsteher uns über seine Situation berichtet.

  "Jeden Abend kommen Monster und Wildtiere. Die meisten sind klein und unsere Abenteurer verjagen sie. Aber seit einer Woche hat ein neues Monster, das weitaus st?rker ist, hier ein Zuhause gefunden. Wir haben in dieser Zeit schon mehrere Ziegen und Schafe verloren. Auch sind drei Abenteurer verschwunden, w?hrend sie das Monster jagten."

  "Das ist schrecklich! Mein tiefstes Beileid", sagt Talia.

  Was? Diese Kreatur hat schon andere Menschen get?tet? Was machen wir dann hier? Das ist unser erster Auftrag.

  "Ha, von wegen!", sagt der Sohn des Vorstehers. Seine Wut und Unmut uns gegenüber l?sst er nun freien Lauf.

  "Halt den Mund!", f?hrt der Vorsteher ihn an.

  Er l?sst sich aber nicht aufhalten. "Sie schicken einen Haufen Kinder ohne Erfahrungen hierher, anstatt einen richtigen Einsatz zu planen. Drei unserer besten M?nner sind verschwunden, wahrscheinlich tot! Welche Chance haben da vier Kinder!", meint er.

  Ich zucke zusammen. Er hat uns richtig eingesch?tzt. Keiner von uns hat schon einmal ein gro?es wildes Monster gejagt. Unsicher schaue ich zu meinen Kameraden. Auch sie schauen betreten in ihre Schüsseln

  "Sie sind die neue Generation und bereit diese Aufgabe zu übernehmen", sagt Talia und schaut entschlossen zum Vorsteher.

  "Ich traue auf ihr Urteilsverm?gen. Was ben?tigt ihr für eure Jagd?", fragt der Vorsteher.

  "Wir legen nach dem Essen los und reisen morgen vielleicht auch erst übermorgen wieder ab. Wir haben alles mitgebracht, was wir brauchen.", meint Talia.

  "Ich bedanke mich für eure Hilfe und komme für die Kosten auf. Danke, dass ihr unsere Bitte erh?rt habt", bedankt sich der Vorsteher.

  ?Das braucht ihr nicht. Der K?nig zahlt schon genug für uns.“, antwortet Talia.

  Ohne auch nur ein weiteres Wort zu verlieren, erhebt sich der Vorsteher und verl?sst mit seinen Begleitern die Taverne. Talia kramt in einer ihrer Taschen und zieht eine der vielen Karten heraus. Mit einem Wisch ihres Armes schiebt sie das Geschirr zur Seite und l?st die Schnur, die die Karte zusammenh?lt und legt sie auf den Tisch. Zusammen studieren wir die Zeichnungen auf dem etwas blassen Papier.

  "Von was für einem Monster sprechen wir?", fragt Lesren.

  Talia antwortet, w?hrend sie eine Stelle auf der Karte sucht: "Es ist ein Raubtier. Die Spuren, die wir fanden, lassen vermuten, dass es sich um eine zwei Meter lange und einem Meter hohe Katze handeln muss. Ich gehe davon aus, dass es sich um ein Aqualad handelt."

  Ihr Finger bleibt auf einem kleinen Waldstück stehen. "Hier haben wir die Spuren gefunden und hier werden wir das Monster finden!", sagt Talia voller Vorfreude.

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